Das ersten Tagada für die
Schweiz brachte Peter Baer (Petro Jahrmarkt /
Vergnügungsbetriebe) im Jahr 1979. Die Premiere dieses "Schüttlers"
mit dem eigenwilligen Namen "Heirassa" fand damals in Glattbrugg
(nähe
Zürich) statt. Gebaut wurde dieses Exemplar von SDC in Italien;
zum eigentlichen Kaufpreis von rund 280.000 SFr kamen nochmal
Umbaukosten von 45.000 SFr hinzu. Der Grund: Der
Mittelbau musste an die strengeren schweizerischen
Straßenverkehrsvorschriften angepasst werden. "Heirassa"
zeigte sich ganz im bayrischen Stil (mit Aloisius), wie
man es in etwa von den deutschen Schunkler Geschäften kannte.
Die Anlage von Peter Baer war übrigens das 40. Tagada,
das
bei SDC produziert wurde. Ab dem Jahr 1985, nachdem das
Karussell beim
Hersteller SDC in Italien komplett renoviert wurde, reiste dieses
Tagada unter der neuen Bezeichnung "Zodiac". Für die neue
Bemalung im futuristischen Stil sorgte damals James Münger. Bis 1989
reiste Peter Baer mit dem "Zodiac", der dann an den englischen
Schausteller Wilson verkauft wurde.
Baer war allerdings nach wie vor von dem Karusselltyp
überzeugt, denn er gab (wieder bei SDC) ein neues
Tagada in Auftrag. Was aber wohl niemand ahnte: Es sollte das
letzte Exemplar dieses Typs bei SDC sein. Das neue Geschäft
bekam den Namen "Zodiac 2" und unterschied sich vom seinem Vorgänger
in einigen Punkten. Auf eine Rückwand des Karussells wurde verzichtet, dafür
wurde über der Fahrgastgondel eine sehr effektvolle
Bogenkonstruktion mit dem Schriftzug angebracht (ähnlich wie
beim "Disco-Round" von Huss), hinter dem sich allerlei Lichteffekte
verbargen. Auch der Ein- und Ausstiegsbereich wurde anders
angeordnet: der Eingang wurde nach rechts verlegt und der
Ausgang dagegen auf die linke Seite, hinter der Kasse. Somit
ergab sich ein wesentlich größerer Stauraum für die wartenden
Fahrgäste; was bei großem Andrang zu einem beschleunigten
Fahrgastwechsel führte.
Nach zwei Reisesaisons bekam Peter Baer dann ein sehr
gutes Rückkauf-Angebot von SDC. Das zu diesem Zeitpunkt
finanziell bereits etwas angeschlagene Unternehmen wollte "Zodiac 2"
nach Korea verkaufen. Der Haken: Korea lies zum damaligen
Zeitpunkt keine Gebrauchtgeschäfte für den Import zu.
Kolportiert wurde dann, dass SDC die Produktionsdaten von "Zodiac
2" leicht veränderte und die Anlage als Neugeschäft
deklarierte. Allerdings flog dieser kleine Trick im
Ankunftshafen in Korea auf! Das Karussell wurde schließlich
beschlagnahmt und sollte auf unbekannte Zeit in irgendeinem Hafen in Korea
verrotten. Nach dem Konkurs von SDC wurde das Karussell Tagada bei
"C & S",
einem der Nachfolgeunternehmen, ins Programm aufgenommen. Und
auf den Prospekten von "C & S" diente bis zum
Berichtszeitpunkt eben der "Zodiac
2" als Vorzeigeobjekt für diesen Karusselltyp...!
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